Häufige Fragen (FAQ)

Finden Sie schnell Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Steuertermine, Buchführung und Lohnabrechnung.

Steuertermine & Fristen

Was passiert, wenn ich einen Steuertermin verpasse?

Bei verspäteter Abgabe fallen Verspätungszuschläge an. Diese betragen mindestens 25 Euro pro Monat der Verspätung. Bei wiederholten Verstößen können auch Zwangsgelder verhängt werden. Setzen Sie sich sofort mit dem Finanzamt in Verbindung.

Gibt es Schonfristen bei Steuerzahlungen?

Ja, bei Zahlung bis zum 10. des Folgemonats fallen keine Säumniszuschläge an. Diese Schonfrist gilt jedoch nicht für die Umsatzsteuer-Voranmeldung - hier ist der Abgabetermin gleichzeitig der Zahlungstermin.

Kann ich Steuertermine verschieben oder verlängern lassen?

Fristverlängerungen sind grundsätzlich möglich, müssen aber vor Ablauf der Frist beantragt werden. Für die monatliche USt-Voranmeldung ist eine Dauerfristverlängerung um einen Monat möglich gegen Zahlung einer Sondervorauszahlung.

Was ist der Unterschied zwischen Abgabe- und Zahlungstermin?

Der Abgabetermin ist der Stichtag für die Übermittlung der Steuererklärung/Anmeldung. Der Zahlungstermin ist der Stichtag für die tatsächliche Zahlung. Bei der Umsatzsteuer sind beide Termine identisch, bei anderen Steuerarten gibt es oft eine Schonfrist für die Zahlung.

Buchführung & Belege

Wie lange muss ich Belege aufbewahren?

Geschäftsunterlagen und Belege müssen grundsätzlich 10 Jahre aufbewahrt werden. Handels- und Geschäftsbriefe nur 6 Jahre. Die Aufbewahrung kann auch digital erfolgen, muss aber den GoBD-Anforderungen entsprechen.

Welche Belege brauche ich für die Buchhaltung?

Alle geschäftsrelevanten Belege: Eingangs- und Ausgangsrechnungen, Kassenbelege, Kontoauszüge, Lohnabrechnungen, Reisekostenabrechnungen, Verträge und sonstige Geschäftskorrespondenz. Jeder Geschäftsvorfall muss belegbar sein.

Kann ich Belege digitalisieren?

Ja, aber nur unter Einhaltung der GoBD-Grundsätze. Die digitalen Belege müssen unveränderbar, auffindbar und reproduzierbar archiviert werden. Originalbelege dürfen erst nach ordnungsgemäßer Digitalisierung vernichtet werden.

Was passiert bei verlorenen Belegen?

Verlorene Belege sollten sofort ersetzt werden (Kopien vom Lieferanten anfordern). Bei unmöglicher Beschaffung können Eigenbelege erstellt werden, dies sollte jedoch die Ausnahme bleiben und gut dokumentiert werden.

Umsatzsteuer

Wann bin ich zur Umsatzsteuer-Voranmeldung verpflichtet?

Grundsätzlich alle Unternehmer, die nicht unter die Kleinunternehmerregelung fallen. Die Anmeldung ist monatlich bis zum 10. des Folgemonats fällig. Bei Umsätzen unter 7.500 Euro im Vorjahr ist eine vierteljährliche Abgabe möglich.

Kann ich als Kleinunternehmer zur Umsatzsteuer optieren?

Ja, Sie können freiwillig zur Umsatzsteuer optieren. Dies kann bei hohem Vorsteueranfall oder bei Geschäften mit anderen Unternehmern vorteilhaft sein. Die Option bindet für mindestens 5 Jahre.

Was ist die Zusammenfassende Meldung (ZM)?

Die ZM ist bei innergemeinschaftlichen Lieferungen an Unternehmer in anderen EU-Ländern abzugeben. Sie muss monatlich bis zum 25. des Folgemonats elektronisch übermittelt werden.

Wann gilt der ermäßigte Steuersatz von 7%?

Für Lebensmittel (außer Getränken), Bücher, Zeitungen, öffentlicher Personennahverkehr, kulturelle Veranstaltungen, Übernachtungen und weitere in § 12 UStG aufgeführte Umsätze.

Lohnsteuer & Sozialversicherung

Bis wann muss ich die Lohnsteuer anmelden?

Die Lohnsteuer-Anmeldung ist monatlich bis zum 10. des Folgemonats fällig. Bei geringer Lohnsumme (unter 4.000 Euro monatlich) kann vierteljährlich angemeldet werden.

Was ist bei Minijobs zu beachten?

Minijobs bis 538 Euro (2025) sind sozialversicherungsfrei. Es fallen aber 2% Pauschalsteuer und Sozialversicherungsbeiträge zur Minijob-Zentrale an. Der Arbeitnehmer kann sich von der Rentenversicherung befreien lassen.

Wie werden Sachbezüge versteuert?

Sachbezüge sind grundsätzlich lohnsteuerpflichtig. Es gibt aber Freibeträge: 50 Euro pro Monat für Sachzuwendungen und 600 Euro pro Jahr für Betriebsveranstaltungen. Firmenwagen werden nach der 1%-Regel versteuert.

Was sind die Besonderheiten bei geringfügiger Beschäftigung?

Neben den 538-Euro-Minijobs gibt es auch kurzfristige Beschäftigungen (max. 3 Monate oder 70 Arbeitstage pro Jahr). Diese sind sozialversicherungsfrei, aber lohnsteuerpflichtig.

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